- Tierarztpraxis am Turm

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Wissenswertes
 

Würmer – nein danke!

Ähnlich wie bei Impfungen herrscht in Zeiten der Internetforen auch große Unsicherheit über das Thema Entwurmung. Man liest aber auch  die witzigsten Dinge. Neulich fragte mich eine Besitzerin, ob man einen Hund wirklich mit kleingeschnittenen Hundehaaren entwurmen könne. Das hätte sie in einem Forum gelesen. Nein, ich glaube nicht…J

Und ja, man sollte regelmäßig etwas gegen Verwurmung der Haustiere tun – nicht nur wegen der körperlichen Belastung eines Parasitenbefalls, sondern auch, um den Infektionsdruck der Umgebung zu mindern. Mehr verwurmte Tiere bedeutet eine größere Ansteckungsgefahr für Mensch und Tier. Eine Wurmkur ist aber nur dann notwendig, wenn das Tier wirklich von Parasiten befallen ist. Um das herauszufinden kann man den Kot der Tiere auf Wurmeier untersuchen. Da Würmer aber nicht immer Eier ausscheiden, sollte auf jeden Fall Kot an drei aufeinanderfolgen Tagen gesammelt und untersucht werden, denn nur so kann man ziemlich sicher sein, dass wirklich keine Würmer da sind.

Wem das zu aufwendig ist, kann aber auch einfach entwurmen. Eine Wurmkur wird in der Regel gut vertragen. Ganz selten kommt es zu Magen-Darm-Symptomen wie Erbrechen oder Durchfall. Wir haben vielleicht einen Fall pro Jahr in unserer Praxis.

Wir  empfehlen einen dreimonatigen Entwurmungsrhythmus. Das liegt vor allem an den Entwicklungszyklen der einzelnen Wurmarten. Eine Wurmkur kann nämlich nicht schützen, sondern tötet nur die im Darm vorhandenen Würmer ab. Bereits am nächsten Tag kann sich Ihr Tier bereits wieder mit Parasiten anstecken – etwa über einen Flohbefall oder Larven in einem älteren Kothaufen. Die Wurmeier sind direkt nach der Ausscheidung übrigens nicht ansteckend, sie müssen sich erst in eine Larve verwandeln, bevor sie ein neues Tier infizieren können. Somit ist die Ansteckung von Kindern direkt am Hunde-Popo eher unwahrscheinlich.

Ist die Larve erst einmal im Hund muss sie sich erst über mehrere Larvenstadien zum erwachsenen Wurm entwickeln. Einige Vertreter bohren sich dafür „nur“ in die Darmwand ein, um als Wurm wieder auszutreten. Andere aber machen eine richtige „Weltreise“ durch den Körper. Sie bohren sich z.B. in die Darmwand ein, lassen sich vom Blut in die Leber tragen. Dort verweilen sie bis sie im nächsten Larvenstadium sind, wandern in die Lunge, werden hochgehustet und abgeschluckt. So landen sie schließlich wieder im Darm, wo sie zum Wurm reifen.

Im Schnitt nun dauert so eine Entwicklung ca. 3 Monate. Somit kann man mit einer  3monatigen Entwurmung die Parasitenbelastung für das Tier schlicht am niedrigsten halten – und die der Umgebung auch.

Mindestens zwei Wurmarten sind übrigens für den Menschen richtig gefährlich, weil der Mensch eigentlich kein „Wirt“ für sie ist. Auch sie wandern in ihrer Entwicklung in die Leber. Beim Menschen aber kommen sie dort nicht mehr heraus und zerstören das Lebergewebe. Nur eine Operation kann jetzt noch helfen. Somit ist das Parasiten-Management auch für Ihre und die Gesundheit Ihrer Kinder wichtig! 

 
 
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