Kinesiotaping - Tierarztpraxis am Turm

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Kinesiotaping
Geschichte

Der japanische Arzt und Chiropraktiker Kenzo Kase entwickelte das Kinesio-Taping in den 70er Jahren. Der Ex-Profifußballer Alfred Nijhuis (MSV Duisburg, URD Japan) brachte diese Behandlungsmethode, mit der er selbst hervorragende Erfahrungen machte,  aus Japan mit und führte sie in Deutschland ein. Während sich diese Behandlungsmethode über den Globus verbreitete, arbeiteten viele weitere Menschen daran und entwickelten neue Variationen und Anwendungsgebiete.
Bis heute setzt diese Technik ihren Siegeszug fort und nicht selten sieht man Leistungssportler im Fernsehen, die durch lustige, bunte Klebestreifen auf Armen und Beinen auffallen – dem Kinesiotape.
Was ist Kinesiotaping?

Beim Medical- oder Kinesio-Taping nutzt man verschiedene Funktions-Systeme des Körpers aus, um durch ihre Aktivierung die Selbstheilung des Körpers zu stärken, die Funktionalität verschiedener Strukturen zu erhöhen oder auch Strukturen wie Gelenke zu schützen.

Hierzu wird ein spezielles Tape auf die Haut oder das Fell des Patienten aufgebracht und unterstützt die Strukturen, die darunter liegen – Blutgefäße, Lymphgefäße, Nerven, Muskeln etc.
Das Tape, das speziell hierfür entwickelt wurde, ist nicht nur aus hautfreundlicher Baumwolle und atmungsaktiv, so dass es auch der Schweißentwicklung standhält. Es ist auch elastisch und seine Dehnbarkeit sowie sein Gewicht entsprechen genau  der der Haut (140%), so dass diese durch die Zugkraft des Tapes nicht geschädigt wird. Darüber hinaus bleibt – im Gegensatz zum konventionellen Taping – die Beweglichkeit der getapeten Strukturen erhalten.

Es gibt verschiedene Techniken, das Tape auf das Fell aufzubringen und jede Technik verfolgt ein bestimmtes Ziel. Man unterscheidet z.B. zwischen Lymph-Taping, Schmerz-Taping, Sportstaping, Cross-Over-Taping und Meridian-Taping.
In der Tiermedizin interessieren uns vor allem die ersten beiden. Doch auch die beiden letzten, die sich Trigger- und Akupunkturpunkte zu Nutzen machen, können eingesetzt werden. Hierbei werden kleine Gitter-Kleber von 2 – 2,5 cm Größe  auf die Haut – genauer auf Trigger-/Akupunkturpunkte – aufgebracht, die über die Meridiane, Energiebahnen etc. Einfluss nehmen. Hierzu müssen die entsprechenden Hautstellen allerdings geschoren werden, was für viele Pferdebesitzer  einen deutlichen Nachteil darstellt.
Lymph-Taping

Das Lymph-Taping hilft dem Körper durch Aktivierung des Lymphsystems, Schwellungen und/oder Stauungen besser abzubauen. Es ist also eine Art passiver Lymphdrainage, die hervorragend als Ergänzung zur herkömmlichen manuellen Lymphdrainage oder  auch anderen Techniken wie dem Bandagieren eingesetzt werden kann.

Physiologisch passiert folgendes: Schwellungen üben teils starken Druck auf umliegende Gewebe aus, so dass Lymph- und Blutgefäße zusammengedrückt werden.
Wird das gedehnte Tape nun auf das Fell aufgebracht, bewirkt seine Zugwirkung ein wellenförmiges Heben der Haut. Der so vergrößerte Raum in der Haut sorgt für eine Aktivierung der Gefäßsysteme, die ihren Job nun besser erledigen können.
Die gleiche Behandlung hilft ebenso effektiv beim Abbauen von Blutergüssen.
Schmerz-Taping

Das Schmerz-Taping wird eingesetzt, um überlastete, angegriffene (schmerzende) Gelenke und/oder Muskeln zu stützen, zu entlasten und vor allem den Schmerz zu lindern.

Das Tape wird gedehnt auf das Fell über den betroffenen Muskel/das betroffene Gelenk aufgebracht und übt eine Zugwirkung auf die Haut aus, die verschiedene Effekte mit sich bringt. Die Richtung, Spannung, Länge und Anzahl der Tapes hängt vom  jeweiligen Problem ab. Das so angewendete Tape nimmt Einfluss auf die darunter liegenden Strukturen. Es stimuliert das Nervensystem über Rezeptoren, reguliert den Tonus der Muskeln und die Bewegungsrichtung, vergrößert die Stabilität der Gelenke,  verbessert die Durchblutung und den Lymphabfluss und lindert Schmerzen.
"Wow, das bunte Klebeband da, ist das Kinesiotaping?" "Nein, meine Hose rutscht und so ging`s am schnellsten!"
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