- Tierarztpraxis am Turm

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Wissenswertes > Diabetes mellitus ("Zuckerkrankheit")
 

Komplikationen in Folge einer Diabetes-Erkrankung

Leider können auch Komplikationen auftreten, wenn Ihr Tier optimal auf sein Insulin eingestellt ist. Die wichtigsten seien hier in Kürze angerissen.

Grundsätzlich gilt jedoch: Sobald Ihr Tier sich auffällig verhält, sich etwas ändert oder Sie sich Sorgen machen, sollten Sie sich an Ihren Tierarzt  oder – wenn dieser nicht erreichbar ist – an die nächste Klinik wenden. In der Regel hat jeder Tierarzt genug Erfahrung mit dieser Erkrankung, dass Ihnen im Notfall zu helfen.

1. Unterzucker

Eine Unterzuckerung ist immer ein Notfall und muss sofort behandelt werden!

Eine Unterzuckerung kann aus verschiedenen Gründen entstehen:

  • die Insulindosis war aus Versehen zu hoch

  • Ihr Tier hat für die gespritzte Dosis zu wenig gefressen (deshalb immer zuerst füttern, dann spritzen)

  • Ihr Tier hat nach dem Fressen/Spritzen erbrochen

  • Ihr Tier ist in Remission und die Dosis ist deswegen einfach zu hoch.


Symptome einer Unterzuckerung:

  • Starker Hunger

  • Unruhe, Schwäche, Zittern, Zucken bis hin zum Koma

  • Katzen schreien oft laut und erbärmlich  


Gegenmaßnahmen:

  • Fressen anbieten

  • Blutzuckerspiegel messen, wenn Homemonitoring betrieben wird

  • Honig ins Maul schmieren, wenn das Tier noch selbst lecken kann

  • In Wasser aufgelösten Zucker eingeben

  • Und auf jeden Fall in kurzen Abständen den Zuckerspiegel messen


Aber VORSICHT: Bei zu viel Zuckergabe können Sie den Zuckerspiegel auch zu hoch steigern, deshalb immer erst mal kleine Mengen und abwarten, ob die Symptome besser werden.

Auch wenn Sie die Unterzuckerung selbst gut und schnell in den Griff kriegen, sollten Sie Ihren Tierarzt aufsuchen, denn vielleicht müssen Sie die Insulindosis Ihres Tieres senken…

2. Ketose/Ketoazidose


Steht dem Körper permanent zu wenig Zucker als Energielieferant zur Verfügung, holt er sich seine Energie aus dem Ab- und Umbau von Eiweißen und Fetten. Dabei bleiben im Blut dann Säuren (Ketonkörper) zurück, die eigentlich auch Energieträger sind, aber in diesem Zustand vom Körper nicht mehr verwertet werden können. Sie werden im Urin ausgeschieden und ziehen wieder viel Wasser mit sich, so dass großer Durst auftritt. Ketone misst der Tierarzt im Urin oder besser im Blut. Es gibt auch Hometesting Geräte, die den Blutzucker und die Ketonkörper messen können. Allerdings tritt eine Ketose eher bei unbehandeltem Diabetes m. oder bei einer Insulinresistenz auf. Bei gut eingestellten Tieren ist dieser Vorfall zum Glück eher selten.

Symptome einer Ketose sind neben vermehrtem Durst:

  • Abgeschlagenheit

  • Fressunlust

  • Erbrechen

  • Fruchtiger, nach Aceton riechender Atem

  • Apathie


Sie sollten nie versuchen, eine Ketose selbst zu behandeln. Der Tierarzt weiß, wie hier adäquat geholfen werden kann. In der Regel wird das Tier mit Infusionen versorgt. Zudem wird ein besonders schnell wirksames Insulin gespritzt, damit dem Tier schnell wieder Zucker zur Verfügung steht. Die Blutübersäuerung kann durch Gabe bestimmter Neutralisierungslösungen per Infusion (Puffer) reguliert werden.

3. Blasen- und Nierenerkrankungen

Da der Körper den überschüssigen Zucker nicht verwerten kann, sammelt er sich im Blut. Die einzige Möglichkeit für den Körper, den Zucker loszuwerden, ist über die Niere. Normalerweise wird Zucker nicht über die Niere ausgeschieden, deshalb kann Zucker im Urin ein Hinweis auf eine Diabetes-Erkrankung sein. Um den Zucker aber durch die Niere bringen zu können, muss der Körper aber große Mengen Wasser mit ausscheiden. Daher kommen das übermäßige Trinken sowie das Absetzen großer Urinmengen. Auf Dauer schädigt das die Nieren.

Der zuckerhaltige Urin hat zudem einen negativen Einfluss aus den Harn-pH, also den natürlichen Säuregehalt des Urins. Der ist aber wichtig als Mittel gegen Bakterien. Deshalb erkranken Diabetes-Patienten häufig an Blasenentzündung.

 
 
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